Unlegierter Stahl

Auch bekannt als unlegierte Maschinenbaustähle oder einfache Kohlenstoffstähle. Fertigungsstahl ist ein unlegierter Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt von etwa 0,20–0,60 %. Aufgrund seines hohen Kohlenstoffgehalts wird er auch als Kohlenstoffstahl bezeichnet. Die Härtbarkeit von Fertigungsstahl steigt parallel zum Kohlenstoffgehalt, während seine Zähigkeit umgekehrt proportional zum Kohlenstoffgehalt ist. Für Anwendungen mit höheren Härtbarkeitsanforderungen werden niedriglegierte Stähle bevorzugt.

Unlegierter Stahl werden häufig für Maschinenbauteile verwendet, bei denen keine hohe Festigkeit erforderlich ist. Sie kommen beispielsweise in Wellen, Bolzen, Zahnrädern, Getriebeteilen, Schrauben und Achsen zum Einsatz. Zudem werden sie im Fahrzeug-, Motoren-, Maschinen- und Apparatebau sowie für Haken und Formensätze genutzt. Besonders in der Maschinenbauindustrie sind Fertigungsstähle eine bevorzugte Wahl.

Je nach Kohlenstoffgehalt verfügen sie über mittlere mechanische Eigenschaften. Bei Anwendungen mit hohen Festigkeitsanforderungen oder bei dicken Bauteilen werden anstelle von Fertigungsstählen eher niedriglegierte oder legierte Stähle verwendet. Die Zerspanbarkeit und Schweißbarkeit von Fertigungsstählen ist im Vergleich zu niedriggekohlten Stählen geringer. Gleichzeitig eignen sie sich für eine Oberflächenhärtung. Niedriggekohlte Fertigungsstähle (<0,25 % C) werden oft einer Einsatzhärtung unterzogen, während höhergekohlte Fertigungsstähle durch Flamm- oder Induktionshärten oberflächengehärtet werden können.

Beispiele für Fertigungsstähle sind die Qualitäten SAE 1030, 1040, 1050, 1060 sowie die entsprechenden europäischen Bezeichnungen C30, C40, C50 und C60. Da viele Bauteile aus Fertigungsstahl zerspanend bearbeitet werden, sind schwefelhaltige Varianten besonders gefragt. Diese Stähle werden mit den Bezeichnungen C30R, C40R, C50R und C60R gekennzeichnet. Der Schwefelgehalt liegt standardmäßig im Bereich von 0,020–0,035 %.4o

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